Bericht vom 15. Januar 2024 - Vilshofener Anzeiger
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Ortenburg. Die Gruppe der Führer durch das Schloss Ortenburg hat für das nächste Jahr Zuwachs bekommen. Bei einem Treffen im Schloss wurden mit dem ersten Bürgermeister Stefan Lang, dem Kulturbeauftragten Alfons Niederhofer und der VHS- Vertreterin Rosi Berger die Regularien besprochen. Wünsche nach einer Führung sollen in Zukunft immer bei der Verwaltung der Marktgemeinde Ortenburg angemeldet werden.

Teilgenommen haben an der Besprechung (v.l.): Bgm. Stefan Lang, Josef Jochum, Reiner Pfeiffern,

C. Hoos als Gast, Vroni Wellner, Petra Öller, Alexandra Ulrich, Inge Schlögl, AlfonsNiederhofer,

Rosi Berger, Elmar Grimbs und Stefan Kamper. Nicht auf dem Bild sind Anja Trippensee und Reinhold Hoenicka. (eg)

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Hier der vollständige Bericht von Elmar Grimbs zur Buchvorstellung.

 

Vortrag von Matthias Miller:

Graf Joachim – Die Bibliothek der Grafen von Ortenburg

 

Ortenburg. Eine stattliche Zahl von interessierten Gästen, trotz Coronabedingter Beschränkungen, konnte Alfons Niederhofer in der Schlosskapelle Ortenburg begrüßen zu dem Vortrag "Graf Joachim – Die Bibliothek der Grafen von Ortenburg" von Dr. Matthias Miller. Der Leiter der Bibliothek des Deutschen Historischen Museums Berlin sei kein Unbekannter in Ortenburg, meinte Alfons Niederhofer, Leiter des Förderkreises Bereich Schloss Ortenburg bei seiner Begrüßung. Beim 450-jährigen Reformationsjubiläum 2013 habe er über die beiden Ortenburg-Bibeln aus dem Jahr 1535 referiert. Die Verbindung sei nicht abgerissen und so habe Dr. Miller das ausgearbeitete Manuskript seines Vortrages in Ortenburg von 2017 mit dem Titel "Recht und Reformation - Graf Joachim im Spiegel seiner Bibliothek" dem Förderverein zur Verfügung gestellt. Dieser habe nun daraus ein Buch mit dem Titel:" Reichsgraf Joachim von Ortenburg und seine Bücher - Rekonstruktion seiner Bibliothek" gemacht und bei Rückert in Vilshofen drucken lassen.

Besonderen Dank sprach Alfons Niederhofer unter den Anwesenden Alois Hofbauer aus, der in enger Absprache mit Dr. Miller das Layout des Buches erstellt habe. Weiters dankte er der Familie Wisspeintner und der Firma Micro-Epsilon für die ideelle und finanzielle Unterstützung. Auch Frau Mona Zimen dankte er, bei der Dr. Miller in ihrem Gästehaus untergekommen sei, sowie für die Pressearbeit Dr. Wurster, der eine Buchrezension machen werde, Doris Wild- Weitlaner für das Interview und Elmar Grimbs für den Bericht über den Vortrag, Ingo Reimer für die fotografische Dokumentation und Sepp Steinhuber für die technische und finanzielle Abwicklung der Veranstaltung.

Unter den Gästen begrüßte Niederhofer besonders Frau Pfarrerin Hofer, Bürgermeister Stefan Lang, dessen Stellvertreter Harald Roitner, Altbürgermeister und Ehrenbürger Reinhold Hoenicka, Frau Berger von der VHS, Frau Bemmann vom evangelischen Bildungswerk, Kreisheimatpfleger Rudi Drasch, R. A. Franz, Musikdirektor im evangelischen Dekanat und Dr. Wilfried Hartleb, Kulturreferent a.D. Er begrüßte auch als Mitwirkende Jessica Schobesberger aus Ortenburg, die klassische Gitarre an der Hochschule für Musik in Nürnberg studiert habe und den Vortrag musikalisch begleite.

Frau Schobesberger sei Musiklehrerin an der evangelischen Realschule Ortenburg, meinte Frau Pfarrerin Hofer in ihrem Grußwort. "Warum lohnt es sich heute noch, sich mit dem schon 500 Jahre alten Grafen Joachim von Ortenburg zu beschäftigen?" fragte sie. Seine Standhaftigkeit in den Kämpfen um Recht und Religionsfreiheit mit dem schier übermächtigen Nachbarn Bayern sei es, die beispielhaft bis heute ausstrahle. Die Titel der von ihm gesammelten Schriften mit der Bibel im Mittelpunkt zeigten, auf welcher Basis er alles durchstehen konnte. Sie danke Dr. Miller dafür, dass er helfe, diesen Bücherschatz zu heben und uns in seinem Buch jetzt vorzulegen. Auch Bürgermeister Stefan Lang dankte Dr. Miller für sein Buch, das uns Graf Joachim und seine Lebenswelt und damit auch das Schloss näher bringe. Sein Dank gelte auch dem Förderverein für seine Bemühungen um das kulturelle Leben im Schloss, dessen Restaurierung noch einige Millionen Euro benötigen werde.

"Sie, Herr Doktor Miller, sind ein Detektiv, und vom Ergebnis ihrer weltweiten Recherche nach Büchern aus der Bibliothek Graf Joachims werden sie uns heute berichten", meinte Alfons Niederhofer und übergab an den Referenten, nach einem Musikstück auf klassischer Gitarre von John Dowland, einem Zeitgenossen Graf Joachims und berühmten Lautenisten.

Dr. Miller gliederte seinen Vortrag in vier Abschnitte. Im Prolog begründete er, warum er sich mit Joachim von Ortenburg beschäftige. Hauptauslöser sei die "Ortenburg-Bibel" gewesen, die seine Bibliothek vor Jahren erworben habe und das. herausragende Objekt seiner Sammlung darstelle. Es sei relativ leicht, den Grafen sympathisch zu finden, meinte er. Das David-gegen-Goliath-Motiv, das seinen Kampf gegen die schier übermächtigen Herzöge von Bayern begleitet habe, sein offensichtlicher Bildungshunger, die Fürsorge, die er seinen beiden Gemahlinnen Ursula und Lucia sowie seinem einzigen Sohn Anton angedeihen ließ, und die Sorge um die Zukunft seiner Reichsgrafschaft seien ihm Herzensangelegenheiten gewesen, die ihn gegenüber anderen Adelspersönlichkeiten seiner Zeit in positivem Licht strahlen lassen hätten.

Im zweiten Teil seines Vortrages stellte Dr. Miller dar, wie ihn Graf Joachim auch weiterhin nicht losgelassen habe. Irgendwann habe er genauer wissen wollen, was dieser Mann an Büchern besessen und gelesen habe, was letztlich der Auslöser für die Idee gewesen sei, in seiner Reichsgrafschaft die Reformation einzuführen und diesen Entschluss dann gegen die erbittertsten Widerstände zu verteidigen.

Seit seinem letzten Vortrag hier in Ortenburg 2017 sei bis heute ist noch so manches Neue hinzugekommen und er freue sich außerordentlich, dass er in Zusammenarbeit mit dem Förderverein heute mit dem Buch das Ganze auch in schriftlicher Form vorlegen könne. Belegt mit vielen Bildern von schriftlichen Einträgen und Ex Libris Graf Joachims stellte Dr. Miller dann die Entwicklung der Bibliothek des Grafen durch Kauf, Be-und Verschenken dar. Bei Bibliotheken aus fürstlichem Besitz, die wir aus dem 16. Jahrhundert kennen, fänden sich häufig die inhaltlich gleichen Themenkomplexe, die den Läufen der damaligen Zeit geschuldet seien. Den Löwenanteil machten stets theologische Werke aus, erläuterte Dr. Miller. Besonderen Raum nahm dabei die Besitzgeschichte der beiden Teile der Ortenburg-Bibel ein. Wahrscheinlich sei sie dem Grafen um 1560 vom Bruder Ulrich, evangelischen Glaubens, seiner ersten Frau Ursula geschenkt worden. Auch in der Ortenburger Pfarrbibliothek befinde sich eine Bibel aus dem Jahr 1558 mit dem Besitzeintrag des Grafen. Ein weiterer, für Joachim offenbar wichtiger Themenkomplex sei die Geschichte gewesen wie zum Beispiel die sieben Bücher der bayerischen Geschichte des Johannes Aventinus. Wenig Interesse habe der Graf anscheinend für reine Literatur gehabt, ganz wenig für die sogenannte Fachprosa, also etwa Medizin, Technik, Astronomie oder Astrologie. Einen größeren Komplex stellten die Bücher dar, die die rechtliche Auseinandersetzung mit den Herzögen von Bayern betreffen.

Die Trennung der Bibel und mutmaßlich weiterer Bibliotheksbestände, sei wohl erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts vonstattengegangen. Zu unterscheiden seien die drei Stränge Schlossbibliothek, Pfarrbibliothek und Bestände, die bereits zu Lebzeiten von Joachim von Ortenburg aus der Bibliothek entnommen worden seien. Als herausragendes Beispiel für letzteres, führte Dr. Miller aus, möge die Nibelungen-Handschrift stehen, die Joachim 1567 als Verwalter des Schlosses Prunn an der Altmühl gefunden habe. Die Handschrift habe ihm der bayerische Geschichtsschreiber Wiguleus Hund (1514–158 8) abgeschwatzt, um sie dann in einem pompös inszenierten Akt der Großzügigkeit 1575 der Herzoglichen Bibliothek in München zu schenken.

Ausführlich schilderte Dr. Miller dann seine Aktivitäten, möglichst jedes Schriftstück, das irgendeinen Zusammenhang mit Graf Joachim haben könnte, in den Besitz der Bibliothek des Deutschen Historischen Museums in Berlin oder es an anderer Stelle für die öffentliche Hand zu sichern. Vor allem die Bände, deren Verbleib seit der Auktion 1999 aus dem Hause Ortenburg unbekannt ist, könnten jederzeit wieder auftauchen.

Er habe versucht, mit dem in diesem Buch abgedruckten Katalog einen Anstoß dafür zu geben, über die 581 nun bekannten Titel hinaus nach weiteren Büchern zu forschen und zu fahnden. Man finde also nicht nur die bloßen Titeldaten, also den Verfasser, den Titel, den Erscheinungsort, den Drucker und das Erscheinungsjahr, sondern möglichst alle Besitzmerkmale und, wenn bekannt, den Aufbewahrungsort. "Das Buch ist sehr preiswert. Und Sie unterstützen mit dem Kauf den Förderkreis Bereich Schloss Ortenburg, dessen Verdienste für Ihren Ort man gar nicht hoch genug einschätzen kann". schloss Dr. Miller seinen mit großem Applaus bedachten Vortrag. Alfons Niederhofer dankte ihm für den persönlichen Einsatz und verkündete, das Buch sei beim Tourismusbüro des Marktes Ortenburg, bei der Papeterie Gebessler und bei ihm selbst erhältlich.

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